Ob naturnahes Abschalten oder Entspannung in modernstem Ambiente: Zwischen Alpen und Küste gibt es etwa 1.200 Wellness- und Spa-Hotels, in denen man für ein Wochenende oder auch länger den hektischen Alltag vergessen und Erholung für Körper und Geist finden kann. Die Nachfrage an entsprechenden Angeboten ist groß und regelmäßig prägen neue Trends die Branche. Längst ist Wellness nicht mehr nur Wellness, es gibt spezifische Angebote für jeden Bedarf und jedes Budget. Welche Trends haben das auslaufende Jahr geprägt und was kann man zukünftig in Bezug auf Wellness- und Spa-Urlaube erwarten?
Wellness-Hotel ist nicht gleich Wellness-Hotel
Die Trends im Bereich Wellness-Hotellerie haben sich im Laufe der Zeit stark gewandelt. Der ursprünglich aus den USA stammende Begriff Wellness etablierte sich langsam ab den 1950er Jahren und steht heute als Überbegriff für körperliche Gesundheit, Wohlbefinden und ein insgesamt bewusstes Leben.
Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich eine wachsende Branche, die in zunehmendem Maße facettenreicher wird. Prinzipiell sollte man sich die entsprechenden Angebote stets genau ansehen, bevor man sich für einen, nicht immer günstigen, Aufenthalt entscheidet. Zwar ist das Risiko eines „Totalfiaskos“, wie man manch einer Urlaubsgeschichte entnehmen kann, hierzulande nicht sonderlich hoch, dennoch ist ein Wellness-Hotel nicht gleich Wellness-Hotel und auch nicht alles, was sich Spa nennt, muss unbedingt mit der eigenen Vorstellung zu tun haben.
Individuelle Angebote für jeden Bedarf
Während manche lediglich über ein kleines Schwimmbecken, ein paar Saunakabinen und einen Entspannungsraum bieten, warten andere mit mehreren Pool-Anlagen, atmosphärischen Saunalandschaften, Trainingsräumen und großzügigem Außengelände auf. Darüber hinaus reichen die Leistungen von Massage-Angeboten, Entspannungskursen, Gesichts- und Körperbehandlungen bis hin zu persönlichen Trainern oder speziellen Therapien.
Selbstverständlich bieten die meisten Wellness-Hotels ihren Gästen rund um die Uhr ein entsprechendes Menü, allgemein lässt sich aber ein Trend zur 3/4 Pension beobachten. Immer mehr Gäste nutzen ein solches Angebot, das in der Regel folgende, sich im Detail unterscheidende Inklusivangebote beinhaltet:
+ ein abwechslungsreiches Frühstückbuffet mit reichhaltigem Angebot an Speisen und Getränken
+ ein kulinarisches Angebot am Nachmittag
+ ein mehrere Gänge umfassendes Abendmenü mit kulinarischen Besonderheiten
+ individuelle zusätzliche Angebote
Gute Küche gehört zur Wohlfühlatmosphäre dazu und sollte daher auch in jedem Wellness-Hotel Bestandteil der Leistungen sein.
Diese zwei Trends prägten 2022
Was also konnte man in diesem Jahr für Trends beobachten? Zunächst einmal konnte ein allgemein gesteigertes Bedürfnis nach Wellnes-Urlauben verzeichnet werden, was nicht zuletzt mit den vergangenen Corona-Jahren zusammenhängt.
Ob Kurztrip oder mehrtägige Urlaubsreise, der Wunsch danach, die eigenen vier Wände endlich wieder zu verlassen und einen möglichst komfortablen Aufenthalt an einem entspannten Platz zu verbringen ist bei vielen groß. Die Branche kann sich über diese Entwicklung glücklich schätzen, schließlich mussten nahezu alle Branchenzweige in den vergangenen Jahren starke Einbußen in Kauf nehmen. 2022 wurde vor allem von 2 Trends geprägt:
Workation
Dieser aus den Wörtern Work und Vacation zusammengesetzte Begriff bezeichnet einen Trend, der Arbeit und Urlaubsfeeling miteinander kombiniert. Was sich zunächst erst mal unpassend anhört, wird von zunehmend mehr Menschen in Anspruch genommen. Grund dafür ist hauptsächlich, dass mehr und mehr Berufstätige auch ortsunabhängig arbeiten können. Das Motto: Raus aus den eigenen vier Wänden in ein Hotel seiner Wahl, tagsüber arbeiten und ab Nachmittag die vielfältigen Wellnessmöglichkeiten nutzen. Die Arbeit an neuen Orten fernab der gewohnten Umgebung kann dabei auch zu neuer Motivation und neuen Ideen führen.
Resilienz
Unter Resilienz versteht man die psychologische Widerstandskraft oder Widerstandsfähigkeit, die Menschen benötigen, um Krisen oder schwierige Lebenssituationen erfolgreich und ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen. Angesichts des immer schnelleren und hektischeren Alltags, suchen mehr und mehr Menschen vor allem auch nach mentaler Wellness, bewusster Entspannung und Übung in Achtsamkeit. Entsprechende Angebote haben vor allem in den vergangenen zwei Jahren stark zugenommen.
Ausblick auf zukünftige Trends
Man kann davon ausgehen, dass Workation und Resilienz auch im kommenden Jahr noch Trends bleiben werden und weiter an Aufmerksamkeit gewinnen werden. Überdies wird es sicher auch neue Trends im Bereich kulinarisches Angebot geben, insbesondere im Bereich gesunde Ernährung.
Ein Trend, der sich derzeit schon abzeichnet, vermutlich aber erst in den kommenden Jahren zu einem Massenphänomen wird, ist das sogenannte Digital-Detox, eine Art digitaler Entgiftung, bei der es darum geht, der stetigen Abhängigkeit von Smartphone, Internet und Co. bewusst entgegenzutreten. Man kann weiterhin davon ausgehen, dass der Bedarf nach Wellness und Erholung in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird. Neben der Erholung steht der Fokus dabei aber zunehmend mehr auf Gesundheit und seelische Ausgeglichenheit. Spezielle Angebote zur Entschleunigung, digitales Detox, naturnahe Erlebnisse wie Waldbaden oder auch spezielle Bewegungsangebote werden.