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Die Kontrolle zurückerlangen …

… wenn Mitarbeiter sich wie Kinder verhalten

Einblicke in die Transaktionsanalyse

Manchmal kommt man sich doch vor wie ein Elternteil, dass sein Kind für das Zuspätkommen zum Mittagessen kritisiert, oder? Dann wieder hat man eine Unterhaltung mit einem anderen Kollegen auf einer reinen Sachebene. Man spricht offen und lösungsorientiert – eben von einem Erwachsenen zu einem anderen.

Das sind Beispiele für ein Eltern-Erwachsenen-Kind Rollenverhalten wie Sie der Psychologe Eric Berne in seiner Transaktionsanalyse beschrieben hat. Zu verstehen, wie diese funktioniert hilft Ihnen bei beim Verstehen vieler Situationen mit Mitarbeitern und auch anderen Menschen.

Wenn zwei Menschen aufeinandertreffen und einer spricht oder tut etwas und der andere regargiert darauf in einer bestimmten Art, dann kann das auf eine der drei folgenden Arten passieren:

Der Elternteil: mit autoritärer Stimme, das „wie“, das „was darfst Du“ und „was darfst Du nicht“ erklärend. Wir alle kennen das von unseren eigenen Eltern wenn sie uns kritisiert haben, uns beurteilten und angeleitet haben.

Der Erwachsene: ist die Person, die rationell reagiert, basierend auf Informationen und Fakten. Sie sind aufmerksam, stellen Fragen und wägen Alternativen ab.

Das Kind: es ist emotional, reagiert mehr als agiert. Wenn Streit und Ärger im Raum liegen, dominiert meist das Kind in einem. Sie lachen viel, kichern und sagen Dinge wie „Ich will“, „Na und“ oder „das ist das allerbeste“.

Beachten Sie hierzu bitte auch die nachfolgende Grafik.

Transaktionsanalyse
Transaktionsanalyse Eigengrafik – zur freien Nutzung

Eine Kommunikation besteht nicht nur aus Worten und es sind diese verschiedenen Aspekte, die dem Zuhörer vermitteln, welche Rolle Sie gerade verkörpern: nur 7% sind Worte und Inhalt, 38% sind Stimme und Tonfall und 55% ist die Körpersprache und der Gesichtsausdruck. (Theorie des amerikanischen Psychologen Albert Mehrabian).

Eine Erwachsenen zu Erwachsenen Kommunikation ist das was wir anstreben, jedoch wird es viele Situationen geben, in denen ein Mitarbeiter mit seinem kindlichen Verhalten eher den Elternteil in einem anspricht. Wenn man weiß und erkennt, dass das ein Art (meist unbewusstes) Spiel ist, kann man viel besser darauf reagieren und die Kommunikation auf eine andere Ebene führen.

Wenn Sie Führungskräfte haben, die stets als Eltern auftreten, brauchen Sie sich nicht zu wundern, wenn diese stets auf rebellische, ungezogene Kinder stoßen.

Ein ganz klassisches Eltern-Kind-Spiel („Ich will“…“Ja, aber“) geht zum Beispiel so:

A: „Ich will ja wirklich gerne so viel verdienen wie die anderen Köche“
B: „Warum bildest Du Dich nebenbei nicht weiter?. Dann hast Du bessere Chancen“
A: “Ja, aber ich habe doch gar keine Zeit dafür. Ich muss ja auch noch Überstunden machen, um meine Autoraten zu bezahlen“.
B: „Warum versuchst Du nicht den Crashkurs?“
A: Ja, aber ich kann mir die Unterrichtsmaterialien ja im Moment gar nicht leisten”.
Und so weiter und so weiter …

Das was eigentlich als Gespräch Erwachsener zu Erwachsener geplant war, verkommt schnell zu einem Eltern-Kind Gespräch. Leider enden sehr viele Gespräche auf diese ergebnislose Weise. Weitere Ausdrücke die eine solche Situation identifizieren könnten z.B. sein: „Warum passiert das immer nur mir“, „Du hast mich doch dazu getrieben“, Aber ich habe es doch so doll versucht“, Ich will dir doch nur helfen“…

Natürlich sind wir alle keine Fachleute im Bereich der Psychologie – nichts desto trotz wird man mit diesem Grundwissen manche Situationen einfach besser verstehen und ggf. auch seine eigene Art verändern. Man erkennt sehr schnell wenn entweder man selbst oder das Gegenüber aus der Erwachsenen Rolle in die deutlich weniger effektive Eltern- oder Kind-Rolle fällt. Jetzt wo Sie das wissen, können Sie besser versuchen, da wieder rauszukommen.

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