In kaum einer anderen Branche gerät der Fachkräftemangel so in den Fokus, wie es in gastronomischen Berufen der Fall ist. Seit einigen Jahren scheint die Gastronomie bei jungen Menschen immer mehr an Interesse zu verlieren, woran nicht zuletzt die hohen Herausforderungen an die eigene Belastbarkeit sowie die Arbeitszeiten Schuld tragen.
Immer weniger junge Menschen wählen einen Ausbildungsberuf in der Gastronomie und entscheiden sich für eine Lehre als Koch, als Servicekraft oder Hotelmitarbeiter. Lediglich die Eventgastronomie hat größeren Zuspruch und ist bisher von dieser Problematik am wenigsten betroffen.
Flexible AZ und Wochenendarbeit eher unbeliebt
Bei Umfragen nach beruflichen Interessen geben immer mehr junge Menschen an, dass sie weder am Wochenende noch an Feiertagen oder in der Nacht arbeiten möchten. Anhand dieser Ergebnisse zeigt sich, dass die Gastronomie trotz ihrer vielen Möglichkeiten für berufliche Ausbildungen bei den wenigsten Schulabgängern bis oben auf der Agenda steht. Arbeiten, wann und wo andere Menschen Urlaub machen, am Wochenende statt mit Freunden zu feiern hinter dem Herd stehen oder Gäste bedienen und im Service tätig sein ist nicht beliebt, sondern sorgt für den stetig wachsenden Mangel an Fachkräften in gastronomischen Betrieben.
Erstaunlich ist, dass es weniger die Tätigkeiten an sich, sondern vielmehr die Arbeitszeiten und Gehälter sind, die gastronomischen Berufen das Wasser abgraben und für mangelndes Interesse an einer Ausbildung als Koch oder im Service sorgen. Vor allem junge Menschen wählen ihre berufliche Orientierung regelmäßig nach den Verdienstmöglichkeiten und Karrierechancen, aber auch nach den Arbeitszeiten aus und bevorzugen Tätigkeiten ohne Schichten oder flexible Zeitfenster.
Gastronomenverbände beklagen Fachkräftemangel
Nicht nur bei Ausschreibungen für Ausbildungsstellen, sondern auch in der Suche nach Fachkräften steht die Gastronomie vor größeren Problemen. Trotz modernster Ausrüstung, wie zum Beispiel den -> praktischen und funktionalen Abräumwagen zeigt sich das Interesse an Bewerbern für Stellenausschreibungen eher verhalten. In größeren Hotels oder in der Eventgastronomie und Szenelokalen werden schneller Fachkräfte gefunden, während der klassische Restaurantbetrieb oftmals mehrere Wochen oder gar Monate nach einem neuen Koch oder zusätzlichem Servicepersonal sucht.
In Zukunft könnte sich diese Suche nach Nachwuchs für die Gastronomie noch weiter erschweren, da es immer weniger ausgebildete Fachkräfte gibt und Berufe in der Gastronomie kaum noch zu den Wunschlehrstellen bei Schulabgängern gehören. Zum einen gibt es ein stetig wachsendes Portfolio an Restaurants, Cafés und Hotels von selbstständigen Unternehmern, zum anderen aber ein sinkendes Interesse an einer Festanstellung als Arbeitnehmer in der Gastronomie.
Freizeit vs. Beruf …
… neue Orientierung in der Gesellschaft
Heute möchten Menschen nicht mehr für die Arbeit leben, sondern für ihren Lebensunterhalt arbeiten. Mehr Freizeit und geregelte Arbeitszeiten, ein gutes Gehalt und wenig Überstunden stehen bei der Jobsuche im Vordergrund. Hier kann die Gastronomie kaum punkten, da Überstunden an der Tagesordnung sind und der Arbeitstag sehr lang ist. Vor allem Mütter und Familienväter, aber auch viele junge Menschen lehnen die berufliche Tätigkeit im Hotel oder im Restaurant daher ab. Würde die Gastronomie nur von Montag bis Freitag arbeiten, Spät- und Nachtschichten ausschließen und weniger Flexibilität erfordern, wäre die Stellenbesetzung mit Fachkräften weniger schwierig. Doch im Gewerbe gerät die Freizeit ins Hintertreffen.

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