Ein weicher Weggang …
Wenn ein Mitarbeiter unerwartet kündigt, können große Probleme entstehen. Es ist außerdem kostspielig, einen neuen passenderen Kollegen zu finden und diesen einzuarbeiten – ganz besonders dann, wenn es sich um eine Stabsstelle oder einen Abteilungsleiter handelt.
Leider ist es doch meist so, dass die Mitarbeiter in der Tat im letzten Moment (also entsprechend der gesetzlichen Fristen) kündigen und dem Betrieb so kaum Zeit bleibt, um einen angemessenen Ersatz zu finden. Kennen Sie das vielleicht aus Ihrem Haus? Warum versuchen Sie also nicht, es den Mitarbeitern zu erleichtern, rechtzeitig Bescheid zu geben und so den Übergang weicher zu gestalten. Im Zweifel ist das für alle Seiten von Vorteil und man geht mit einem guten Gefühl auseinander. Erklären Sie Ihren Leuten, wie Sie sich eine ideale Kündigung vorstellen. Hier ein paar Tipps dazu:

+ Erklären Sie das „wie“
Im besten Falle haben Sie einen Abschnitt in Ihrem Mitarbeiterhandbuch diesem Thema gewidmet. Wenn nicht, dann sollte es dazu an anderer Stelle einen schriftlichen Ablauf hierzu geben. Fangen Sie z.B. so an: „Natürlich wollen wir nicht, dass Sie uns verlassen … wenn es aber nicht zu vermeiden ist, würden wir uns sehr freuen, wenn Sie uns sehr rechtzeitig Bescheid geben und nicht erst in letzter Minute, wie es vielleicht der Gesetzgeber vorsieht. So können wir gemeinsam an einem weichen Übergang arbeiten und uns zu jeder Zeit ’noch in die Augen schauen‘. So gewährleisten wir zudem gemeinsam, dass es auch für die anderen Kollegen einfacher sein wird“.
+ Mitarbeitergespräch
Es muss nicht immer das 2 Stunden Gespräch sein. Regelmäßiges Beisammensitzen mit jedem Kollegen kann bereits sehr frühzeitig auf Probleme hinweisen, die eventuell später zu einer Kündigung führen würden. Ersticken Sie solche Anlässe direkt im Keim – jedoch müssen Sie den Keim dazu auch kennen bzw. erkennen. Bitten Sie in den kurzen Gesprächen um Offenheit. Dies klappt natürlich nur, wenn auch der Chef offen und ehrlich ist und das Besprochene später sich nicht zum Negativen für den Mitarbeiter auswirkt. Das spricht sich dann auch schnell herum unter den Kollegen und Sie werden nie wieder offen mit Ihnen sein.
+ Machen Sie es einfach
Wenn sich ein Mitarbeiter entschieden hat zu gehen, ist dies meist unumstößlich. Machen Sie es ihm einfach zu gehen. Legen Sie keine großen Steine in den Weg. Hierbei hilft auch die hier auf der Website bereitgestellte –Checkliste. Lesen Sie außerdem den Extra-Tipp #6: Ein Mitarbeiter geht … an was müssen Sie denken
+ Sprechen Sie mit dem Abteilungsleiter oder ggf. Kollegen
Klären Sie die Gründe für die Kündigung mit dem entsprechenden Abteilungsleiter. War die Person vielleicht nicht die richtige für diese Stelle? War der Job zu langweilig oder auch zu kompliziert? Muss die Einarbeitung überdacht werden? Was können Sie besser machen, um neue Mitarbeiter nicht gleich wieder zu verlieren? (Lesen Sie den passenden Artikel hier)
+ Gibt es Probleme im Betrieb?
Manchmal gehen Kollegen und sagen vielleicht einfach nur, dass sie mal eine Veränderung brauchen. Vielleicht aber gibt es tieferliegende Gründe, über die sie nicht sprechen wollen. So könnte es sein, dass eine Dame aus dem Service geht, weil sie ständig von einem Koch gemobbt wird oder womöglich sogar sexuell belästigt. Haben Sie ein gutes Informationsnetz („Spione“) in Ihrer Gastronomie? Würden Sie solche Dinge erfahren? Versuchen Sie bei Verdacht in jedem Fall den wahren Grund zu erfahren, um daran arbeiten zu können.
Wenn es immer wieder vorkommt, dass Kollegen gehen und die Fluktuation insgesamt hoch ist oder alle immer in der letztmöglichen Minute kündigen, ist etwas faul in Ihrem Betrieb. Arbeiten Sie daran und schaffen Sie ein gutes Betriebsklima, in dem Vertrauen und Respekt eine ganz bedeutende Rolle spielen.