Zum Inhalt springen
Startseite » (80) Die vielen Selbstverständlichkeiten: Kleiner Finger, ganze Hand

(80) Die vielen Selbstverständlichkeiten: Kleiner Finger, ganze Hand

Selbstverständlichkeiten

Immer mehr wird ganz selbstverständlich … das müssen Sie unterbinden!

Sie sind ein guter Chef, Sie sind fair und nicht zu gefühlsbetont und Ihnen liegen Ihre Mitarbeiter wirklich am Herzen. Aber im Laufe der Zeit werden immer mehr Dinge von den Mitarbeitern für ganz selbstverständlich angenommen.

Sie denken, sie haben sich diese kleinen Privilegien verdient und sie denken ebenso, dass Sie als Gastronom so viel Geld verdienen, dass all das nichts ausmacht und es ihnen außerdem zusteht (schließlich arbeiten sie sehr hart dafür). Wie kam es nur soweit und was können Sie tun, um das wieder in die Reihe zu bekommen?

Wie bei fast allen Menschen gilt: Wenn Sie keine Regeln vorgeben (oder Begründungen, warum dies nun so und so gemacht wird und nicht anders), macht man sich halt eigene Regeln. Wenn Sie nichts sagen, werden Ihre Mitarbeiter einfach andere Kollegen fragen oder Verhaltensweisen aus früheren Arbeitsstellen übernehmen. Wollen Sie das wirklich?

Es gibt insbesondere fünf Bereiche, in denen Sie „aufräumen“ und Regeln festlegen sollten:

1. Reste mit nach Hause nehmen

Es ist schon sehr komisch, dass (wenn Sie das Mitnachhausenehmen von übrig gebliebenen Speisen erlauben) viel mehr übrig bleibt, als nötig gewesen wäre. Legen Sie also fest, dass ggf. zwar solche Speisen im Betrieb gegessen, aber keinesfalls mit nach Hause genommen werden dürfen. Das ist Diebstahl!

2. Ständiges Dienstplan-Getausche

Jeder, der einen Dienstplan erstellen muss weiß, dass dies eine sehr komplexe Aufgabe ist. Und hier den Mitarbeitern freie Hand beim Abändern zu lassen, ist ganz einfach – aber das kann schnell in einem kleinen Chaos enden. Immerhin haben Sie sich beim Erstellen genau überlegt, wer mit, wem arbeiten kann, wer welche Fähigkeiten hat und vieles mehr.

Beim wilden Rumtauschen wird das leider alles ausgehebelt. Legen Sie also fest, dass ein Dienstplan keinesfalls selbstständig geändert werden darf. Legen Sie ein Buch aus, indem allgemeine Dienstplan- oder auch Änderungswünsche eingetragen werden können. Eine andere Möglichkeit wäre die Installation einer Dienstplansoftware.

3. Der Feierabend-Drink

In den meisten Gastronomien hat sich der Feierabend-Drink mehr oder weniger etabliert. Am Anfang war es gelegentlich mal die Genehmigung des Chefs für ein Bierchen (nach einem besonders erfolgreichen Tag) und nun gehört es täglich dazu. Und es wird größtenteils nicht beim Bier bleiben.

Es werden auch teure Weine und Longdrinks getrunken. In manchen Fällen werden sogar nachts noch Freunde der Mitarbeiter dazu eingeladen. Machen Sie klar, dass das nicht geduldet wird. Verbieten Sie es oder regeln Sie, dass das nur in Ausnahmesituationen mit gesonderter Genehmigung erlaubt ist. Stellen Sie genaue Regeln im Umgang mit Alkohol auf.

4. Zuspätkommen

Mal schnell eine SMS oder Whatsapp-Nachricht an den Vorgesetzten schicken, dass man zu spät kommt … mhhh … das reicht einfach nicht. Insbesondere wenn es immer und immer wieder vorkommt. Lassen Sie also das Zuspätkommen nicht einreißen. Sprechen Sie ggf. eine Abmahnung aus oder geben Sie die Gelbe Karte.

5. Die Nutzung des Handys

Für manche Mitarbeiter ist das Handy so etwas wie ein enger Freund oder sogar ein Geschwisterchen. Legen Sie ganz klar fest, dass die Benutzung des Handys während der Arbeitszeit nicht erlaubt ist. Sorgen Sie gleichzeitig für einen sicheren Aufbewahrungsort. Es könnten z.B. sogar kleine Schließfächer sein, die im Inneren über einen USB-Anschluss verfügen, um das Handy während des Lagerns aufzuladen.

Sollten Sie über eine Mitarbeiterbroschüre verfügen, könnten Sie alle diese Punkte darin aufnehmen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert