Die Wichtigkeit guten Teamgeistes
Die Gastronomie ist eine sehr personalintensive Branche, mit einer hohen Mitarbeiterfluktuation. Hinzu kommt das Problem des allgemeinen Fachkräftemangels. Einen neuen Mitarbeiter zu finden ist zeitintensiv und kostet eine Menge Geld (für Anzeigen, Personalagenturen, Bewerbungen sichten und beantworten, etc.). Man sollte also alles daran setzen, insbesondere seine guten Mitarbeiter zu halten und stets zu motivieren.
Was ist Teamkultur?
Eines der wichtigsten Faktoren dabei ist der Teamgeist oder wie man im englischen Sprachraum noch besser sagt „Team Culture“ – also Teamkultur. Was versteht man darunter? In der Teamkultur vereinigen sich die Werte des Betriebes, das Verhalten aller Mitglieder und deren Grundeinstellung und Benehmen im Team. Es geht darum, wie Ihre Mitarbeiter zusammenarbeiten und ein gemeinsames Ziel verfolgen.
Ebenso, wie sie dabei miteinander umgehen. Man kann eine Kultur nicht erzwingen, man kann aber die Rahmenbedingungen dafür schaffen. Es geht am Ende um die Dynamik zwischen Menschen.
Wie einladend ist Ihr Betrieb?
Fühlen sich Ihre Mitarbeiter als Teil des Teams? Spüren Sie, wie Ihnen Vertrauen entgegengebracht wird? Haben sie alle das Gefühl, in einem inspirierenden, aufregenden und vertrauensvollen Team zu arbeiten?
Teamkultur geht weit über das einfache Arbeiten im Team hinaus. Es beschriebt den tieferen Umgang miteinander und die Einstellung zum Unternehmen. Nur wenn die Teammitglieder dieses Gefühl haben, werden sie alles geben und den Betrieb nicht so einfach verlassen. Man kann einen guten Teamgeist zum Beispiel daran erkennen, dass alle am gleichen Strang ziehen und ein gemeinsames Ziel verfolgen. Außerdem daran, dass alle gerne Rückmeldung zu ihrer Leistung erhalten und geben und man somit gegenseitige positive konstruktive Kritik erhält und gibt. Auf diese Weise lernen alle, besser zu werden.
Eine wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2015 besagt, dass ein Job als Kellner mehr Stress verursacht, als die Tätigkeit eines Neurochirurgen. Aber das wussten wir ja eigentlich schon 🙂 Die Gastronomie ist wahnsinnig anstrengend, man arbeitet viele Stunden, an Feiertagen, nachts, muss mit schwierigen Gästen umgehen, ist ständig auf den Beinen und und und … Daher ist es so wichtig, eine gute Teamkultur zu haben und diese zu pflegen.
Wie erreicht man das?
Es braucht Zeit um eine gute Teamkultur aufzubauen. Außerdem muss man gleich zu Beginn ehrlich mit sich und allen Teammitgliedern sein und feststellen, wo man steht. Wie sieht es aus mit den Werten im Unternehmen? Können wirklich alle gut miteinander reden und sich kritisieren? Alle zusammen müssen den Stand des Teams hinterfragen und dann von diesem Punkt aus kann man langsam an einer Verbesserung arbeiten. Das geht natürlich deutlich einfacher, wenn ein guter und starker „Anführer“ (Chef) da ist.
Eines der wichtigsten Dinge ist das gemeinsame Ziel. Wenn jeder so vor sich hin arbeitet und keiner so richtig weiß, in welche Richtung es gehen soll, kann sich nur schwer eine gute Teamkultur bilden. Alle müssen am gleichen Strang ziehen. Man kann Menschen auch nicht zwingen, Teil eines Teams zu sein. Sie müssen selbst spüren, dass es sich lohnt und gut ist, wenn man sich dem Team anschließt.
Gute Führungsqualitäten des Chefs helfen enorm dabei. Es darf nicht darum gehen zu managen oder gar zu befehlen, es muss darum gehen das Team zu leiten, zu motivieren und unterstützen. Es geht um offene Kommunikation, persönliche Freiräume und Entfaltungsmöglichkeiten. Eine gute Führungspersönlichkeit geht dabei immer mit bestem Beispiel voran.
Die Teammitglieder und der Chef sollten sich besser kennenlernen. Machen Sie kleine oder auch größere Teamevents und Ausflüge. Gehen Sie gemeinsam bei einem Mitbewerber essen. Feiern Sie Geburtstage und Betriebsjubiläen zusammen. Auf diese Weise lernt man die Stärken und Schwächen jedes einzelnen besser kennen und kann die Stärken weiter ausbauen und die Schwächen angehen und verbessern.
Feedback ist ganz entscheidend
Ganz besonders wichtig in einem guten Team ist der Umgang mit Feedback. Mithilfe von konstruktiver Kritik, proaktivem Verhalten und positivem Feedback schaffen Sie eine Atmosphäre des Vertrauens. Nur so kann ein Team besser werden. Dabei sollte man daraus keine Wissenschaft machen … fördern Sie einfach den guten Umgang miteinander und machen Sie allen klar, dass Feedback etwas gutes ist.
Warten Sie im übrigen nicht, bis ein Problem entsteht (um dann darüber zu reden). Gehen Sie proaktiv vor. Bleiben Sie im ständigen Dialog miteinander und sprechen Sie regelmäßig über mögliche Probleme und Schwierigkeiten. Manche Dinge kann man so rechtzeitig klären oder im Keim ersticken. Und denken Sie immer daran, dass ein Dialog keine Einbahnstraße ist. Ein Dialog geht in beide Richtungen!