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(246) Tanzen Ihnen die MA auf der Nase herum?

Tanzen Ihnen die MA auf der Nase herum?

Gutmütigkeit wird oft ausgenutzt

Sie sind ein guter Vorgesetzter … Sie sind fair, kümmern sich um Ihre Mitarbeiter und nehmen Dinge nicht persönlich an. Im Laufe der Zeit jedoch nehmen Ihre Mitarbeiter vieles für selbstverständlich. Sie nehmen sich Sonderrechte heraus und nutzen Ihre Gutmütigkeit aus. Manche mögen sogar denken, dass Sie ja soooo viel Geld verdienen, dass es nichts ausmacht, wenn man sich mal etwas mitnimmt. Wie konnten Sie es nur so weit kommen lassen und viel wichtiger – wie ändern Sie das?

Sie brauchen Regeln

Bei den meisten Menschen (und so auch bei Ihren Mitarbeitern) ist es doch so: Wenn es keine Regeln und Verhaltensweisen gibt, macht man eben seine eigenen. Meistens sind diese dann eher zum Vorteil des Menschen selbst und nicht zum Vorteil des Betriebes. Es sind vielleicht Regeln, die in einem anderen Betrieb galten, aber nicht auf Ihre Gastronomie zutreffen.

Nachfolgend möchte ich Ihnen neun Bereiche zeigen, in denen Ihr Eingreifen und das Erstellen von Regeln wichtig wären. Kommt Ihnen hier vielleicht etwas bekannt vor?

Reste mit nach Hause nehmen

Komisch … wenn es erlaubt ist, Essen mit nach Hause zu nehmen, ist auch immer etwas da … oder auch etwas mehr. Und manche Lebensmittel werden plötzlich zu Resten erklärt … Sie müssen dem ein Ende bereiten! Nutzen Sie z.B. Hygeiene-Bedenken als Begründung oder zu hohen Wareneinsatz. Machen Sie allen klar, dass es sich hier um klassischen Diebstahl handelt und Sie dies nicht (mehr) zulassen.

Schichten tauschen und tauschen und tauschen

Die Dienstplanerstellung ist eine Wissenschaft für sich. Sie machen sich intensiv Gedanken darüber, wer gut mit wem in eine Schicht passt etc. Wenn Ihre Mitarbeiter Änderungen daran machen möchten, dann lassen Sie sie machen. Selbstständig. Leider entsteht dann oft ein ziemliches Durcheinander und in einer Schicht arbeiten plötzlich nur Azubis und kein Schichtleiter mehr oder so etwas. Erlauben Sie Schicht-Tausch nur in Ausnahmen. Jeder Tauschwunsch muss in eine Liste eingetragen und vom Abteilungsleiter genehmigt werden. Am besten ist es, wenn Sie auf ein elektronisches Dienstplansystem umsteigen. Hier laufen viele Prozesse automatisch, aber von Ihnen gesteuert.

Das Feierabend-Getränk

Es fing mal so an, dass Sie am Ende eines besonders erfolgreichen Tages jedem Mitarbeiter ein Feierabend-Getränk ausgegeben haben. Mittlerweile hat sich dies aber verselbstständigt und es wird jeden Abend getrunken – und zwar nicht nur ein Bierchen, sondern Gin-Tonic und teure Weine. Sie müssen das stoppen! Dringend! Entweder Sie machen klar, welche Getränke es sein dürfen oder aber Sie schieben einen kompletten Riegel davor und untersagen das Trinken von Alkohol im Betrieb gänzlich.

Zuspätkommen

Kennen Sie das auch? Sie bekommen eine SMS „Sorry Chef, ich komme ein bisschen später“ oder „Tut mir leid, aber ich habe verschlafen“. Damit muss Schluss sein. Es müssen aus der Verspätung auch Konsequenzen erwachsen. Dies kann eine Abmahnung sein oder aber das Nacharbeiten am Ende der Schicht. Es sind ja auch irgendwie immer dieselben und das ist schlecht für die Moral der ganzen Truppe.

Handynutzung

Sie müssen unbedingt Regeln für das Benutzen von Handys aufstellen. Ansonsten werden Ihre Mitarbeiter in jeder sich bietenden Minute daran herumspielen. Und am Ende des Tages wird mehr am Handy gespielt, als Gästepflege gemacht. Zudem sieht es vor dem Gast nicht schön aus. Auch wenn es für manche Mitarbeiter so ist, als würden Sie ihm eine Gliedmaße abschneiden … nehmen Sie die Handys während der Arbeitszeit weg. Am besten sind Ihre Spinde abschließbar und sicher, sodass jeder sein Handy darin einschließen kann.

Ungepflegte Erscheinung

Vielleicht wird Ihnen der Drei-Tage-Bart als moderner Look verkauft. Aber eigentlich ist der Mitarbeiter nur zu faul, sich jeden Tag zu rasieren. Setzen Sie dem einen Riegel vor und fordern Sie alle auf, sich täglich zu rasieren. Erstellen Sie klare Regeln, was erlaubt ist und was nicht. Machen Sie ggf. sogar Fotos von dem, was geht und was nicht. Wie verhält es sich mit Tatoos und Piercings, mit einer Vielzahl von Ohrringen, lila Haaren, usw. Immerhin wollen wir doch unsere Gäste nicht erschrecken (außer Sie betreiben einen hippen wilden Laden – dann mag das OK sein).

Es ist nichts los – aber keiner putzt

Es gibt immer etwas sauberzumachen, zu putzen, zu polieren, zu tun. Diese uralte Regel muss nur immer mal in Erinnerung gerufen werden. Es kann nicht sein, dass in ruhigen Zeiten alle nur herumsitzen und nichts tun. Machen Sie einen Putzplan, erstellen Sie eine Liste mit Dingen, die in ruhigeren Zeiten gemacht werden muss.

Kaffee für den Chef

Es macht einen verdammt miesen Eindruck, wenn der Chef eine Verabredung im Restaurant wahrnimmt und er (und sein Gast) müssen auf den Kellner warten. Stellen Sie sicher, dass wenn der Chef sich mit jemandem hinsetzt, sofort der Service aufmerksam ist und nach den Wünschen fragt. Es könnte ja ein Pressevertreter sein, der sich ansonsten sicher über den schlechten Service wundern würde.

Mama/Papa

Man kennt das doch selbst noch aus seiner Kindheit. Wenn man etwas haben oder tun möchte und Mama hat nein gesagt, fragt man eben Papa. Dasselbe passiert auch immer wieder im Betrieb. Der stellvertretende Restaurantleiter hat eine Anweisung gegeben, die einem nicht passt … also fragt man den Restaurantleiter. Auf diese Weise spielt man die beiden gegeneinander aus. Feste Regeln helfen dabei, dass solche Sachen weniger passieren können und wenn Sie passieren, sollten diese Fälle besprochen werden, damit sie so nicht wieder geschehen können.

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