Sind Sie eine „große Familie“?
Immer wieder hört man, dass Gastronomen gerne in Bezug auf Ihr Team von „Familie“ sprechen. Alle verstehen sich gut und sprechen miteinander. Oder? Wenn man dann etwas tiefer gräbt, stellt man fest, dass es eben an der Kommunikation untereinander hapert. Dabei ist die Weitergabe von Informationen, das Besprechen von Problemen, das konstruktive Diskutieren von den unterschiedlichsten Angelegenheiten von enormer Wichtigkeit für eine Gastronomie.
Jeder Mensch nimmt Dinge anders auf
Nehmen wir das Beispiel Lernen. Sicher ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass jeder Mensch Dinge anders aufnimmt. Manche lernen besser aus Büchern, manche in Präsentationen, Filmen oder Slide-Shows und wieder andere durch Versuch und Irrtum.
Versuchen Sie daran zu denken, wenn Sie das nächste Mal eine Weiterbildung planen oder einfach nur Infos an Ihre Leute weitergeben wollen. Nutzen Sie verschiedene Wege der Weitergabe. Machen Sie einen kurzen Überblick, fassen Sie alles auf einer geschriebenen Seite zusammen, geben Sie praktische Beispiele und lassen Sie die Situation ggf. „vorspielen“. Auf diese Weise sprechen Sie alle Kollegen an.
Persönlich und freundlich
Die Gastronomie im Tagesgeschäft ist stressig und schnelllebig. Da kann es schnell mal zu Situationen kommen, in denen man sich im Ton vergreift oder auch mal flucht. In Meetings hingegen sollte nie geflucht werden oder auch niemals mit allzu negativen, schlechten Formulierungen gearbeitet werden. Das Meeting wird dadurch in schlechter Erinnerung behalten und der eigentliche Inhalt rückt eventuell in den Hintergrund.
Immer mit schlechten Nachrichten umgehen
Wie jeder weiß, verbreiten sich schlechte Nachrichten und Gerüchte wie ein Lauffeuer. Man wünscht sich oft, dass auch wichtige Infos stets diesen schnellen Weg gehen würden – aber dem ist leider nicht so.
Schlechte Nachrichten, wie die Kündigung eines Mitarbeiters, eine schlechte Bewertung auf Tripadvisor, schlechte Umsatzzahlen, etc. sind ein gefundenes Fressen für die Liebhaber von Klasch und Tratsch … und davon gibt es reichlich.
Gehen Sie solche Dinge sofort an! Sprechen Sie mit allen Kollegen zusammen darüber und lassen Sie schlechte Nachrichten nicht im Dunkeln weitergaben. Am besten ist es, wirklich alle Kollegen zusammenzuholen und kurz und sachlich darüber zu sprechen. Ansonsten kann es – je nach Nachricht – zu Panik oder schlechter Stimmung kommen. Ersticken Sie Gerüchte im Keim, bevor sie zu groß werden und Schaden anrichten können.
Nutzen Sie moderne Wege der Kommunikation
Die moderne Kommunikation kann Fluch und Segen zugleich sein. Segen, weil mit E-Mails, WhatsApp oder Facebookgruppen, online Dienstplanprogrammen etc. eine konstante, schnelle und einfache Kommunikation möglich ist.
Ein Fluch, weil genau in diesen Facebook oder Whatsapp Gruppen Gerüchte entstehen können, sich schnell ausbreiten und dann von allen diskutiert werden. Schlimmer noch ist es, wenn eine solche Diskussion oder das Verbreiten von Gerüchten außerhalb solcher Gruppen – also im frei zugänglichen Teil der Social Media – stattfindet und womöglich Ihre Gäste davon Wind bekommen. Stellen Sie daher sicher, dass Ihre Mitarbeiter niemals im offenen Netz über Ihren Betrieb sprechen, diesen erwähnen oder sogar taggen.
Kurze, knackige Meetings
Machen Sie Ihre Meetings und Mitarbeiterzusammenkünfte interessant und kurzweilig. Natürlich gibt es immer mal langweilige Infos zur Weitergabe, aber man kann danach wieder etwas Interessantes oder Positives zur Kenntnis bringen. Oder auch einen Mitarbeiter-Geburtstag feiern, ein Jubiläum ankündigen, eine tolle Bewertung feiern … Insgesamt sollten Meetings nie zu lange dauern und „aufregend“ und positiv sein, sodass sich die Mitarbeiter darauf freuen und nicht schon im Vorfeld denken: „ohhh … schon wieder so ein sinnloses Herumsitzen“.
Machen Sie regelmäßige und kürzere Veranstaltungen, die aus Vortrag und Praxis bestehen. Ein solches Meeting sollte nie länger als maximal eine Stunde dauern. Überziehen Sie die zuvor angesetzte Zeit nicht.
Belohnen Sie im Übrigen die Kollegen, die extra in ihrer Freizeit zum Meeting kommen, mit einer kleinen Aufmerksamkeit.
Auch andere zu Wort kommen lassen
Machen Sie doch bei jedem Meeting einen anderen Kollegen zum Moderator und Dozenten. Auf diese Weise kommt jeder mal dran, kann sich durch einen tollen Vortrag profilieren und zeigen, was er drauf hat. Das macht Meetings interessanter und lebendiger. Zwingen Sie aber niemanden. Wenn jemand partout nicht möchte, ist eben der nächste dran. Es soll allen Spaß machen und keine schlaflosen Nächte bereiten.