Mitarbeiterführung ist eine wahre Kunst, da man mit den unterschiedlichsten Persönlichkeiten, Hintergründen, Ausbildungsständen und Motivationen zu tun hat. Man sagt, dass Mitarbeiterführung so schwierig ist, wie Götterspeise an die Wand zu schrauben. In kleinen Unternehmen, in denen es noch mehr auf die Leistung jedes einzelnen ankommt, versucht man zudem auf der Götterspeise eine Maus balancieren zu lassen.
Nachfolgend finden Sie 20 Tipps von Unternehmern aus der Praxis. Mit diesen Maßnahmen haben sie alle ihre jeweiligen Betriebe zum Erfolg geführt:
1. Geduld zeigen
Seien Sie geduldig und kümmern Sie sich um Ihre Mitarbeiter. Mit Geduld schafft man Vertrauen und mit Vertrauen eine gute gegenseitige Beziehung.
2. Nur die Besten einstellen
Stellen Sie nur die Besten ein. Geben Sie diesen Mitarbeitern dann klare Visionen und Richtlinien und sagen Sie ihnen, was Sie von ihnen erwarten. Dann treten Sie zur Seite und lassen sie machen. Seien Sie stets ansprechbar und geben Sie Unterstützung und Hilfestellung. Motivieren Sie zu selbstständigem Denken, fördern Sie Kreativität und das Eingehen von kalkulierten Risiken, die sich lohnen. Halten Sie Hierarchien flach. Aber Vorsicht vor „zu guten“ Leuten.
3. Um Rat fragen
Scheuen Sie sich niemals davor, Ihre Mitarbeiter um Rat zu fragen. Zum einen können Sie nicht alles wissen und zum anderen freuen sich die Mitarbeiter, dem Chef helfen zu können.
4. Der Gast ist der eigentliche Chef
Es gibt nur einen Chef in der Firma … und das ist der Gast. Dieser kann jeden in der Firma feuern – angefangen vom Geschäftsführer bis zum Spüler. Wie? Ganz einfach … wenn er sein Geld in einer anderen Gastronomie ausgibt, weil er nicht zufrieden ist, geht der Betrieb kaputt!
5. Fehler sind menschlich
Fürchten Sie sich nicht vor Fehlern … aber: lernen Sie aus ihnen.
6. Immer Vorbild sein
Führen Sie durch Vorbild sein – dies ist der beste Führungsstil. Wenn Sie umgekehrt ständig allen sagen, sie sollen A machen und Sie machen stets B, dann werden Sie auf Dauer unglaubwürdig. Denn bedenken Sie bitte immer: Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken.
7. Die richtige Nähe und Distanz wahren
Führungskräfte müssen nah genug bei ihren Mitarbeitern sein, um mit Ihnen eine gute Beziehung aufzubauen – aber weit genug weg (nach vorn schauend), um sie zu motivieren.
8. Neue Trends erkennen und die Mitarbeiter mitnehmen
Schauen Sie sich stets an, wo die Gastronomie-Branche hin tendiert, nicht wo sie gerade schon ist. Nehmen Sie die Mitarbeiter auf den Weg zu neuen Zielen mit ins Boot, denn nur so können Sie dauerhaft erfolgreich bleiben.
9. Vertrauen ist gut …
Überprüfen Sie das, was Sie von Ihren Leuten erwarten. (nach dem Motto: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser – aber im positiven Sinne). Es geht bei Mitarbeiterführung nicht darum, jemanden zu erwischen und dann runterzumachen, sondern dafür zu sorgen, dass die Standards und Vorgaben eingehalten werden und ggf. Hilfestellung zu leisten.
10. Delegieren will gelernt sein
Geben Sie Arbeit und Verantwortlichkeiten ab, unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter bei der Arbeit und lassen Sie sich Ergebnisse zeigen. Gerade das Delegieren fällt vielen sehr schwer, da sie überzeugt sind, sie könnten es ohnehin besser. Das mag zu Beginn auch so sein und man muss Fehler zulassen. Mit der Zeit jedoch wird einem viel Arbeit abgenommen und man kann sich auf die wichtigen Sachen konzentrieren.
11. Mitmachen
Krempeln Sie Ihre Ärmel hoch und steigen Sie selbst auch mal voll mit in das Tagesgeschäft ein. Ist das Haus voll, brechen Sie sich kein Zacken aus der Krone, wenn Sie beim Gläser polieren helfen, Bestellungen aus der Küche holen und Tische abräumen. Auch das gehört ganz sicher zu einer guten Mitarbeiterführung.
12. Vereinen Sie ein gutes Führungsteam um sich
Stellen Sie die besten Abteilungsleiter ein, denn als Chef kann man nicht überall sein. Ein guter Chef engagiert die allerbesten Leute für den jeweiligen Job und lässt diese dann machen – nur so kann ein Team erfolgreich werden. [Es soll ja umgekehrt Chefs geben, die niemals Leute einstellen würden, die mehr wissen als sie selbst, um immer als der Übermensch dazustehen. Machen Sie diesen Fehler bitte nicht.]
13. Alle sollten die Ziele des Hauses kennen
Stellen Sie sicher, dass alle Mitarbeiter Ihre Unternehmensziele verstehen und diese verinnerlichen. Entledigen Sie sich von den Mitarbeitern, die das nicht wollen oder können. Nur, wenn alle die Ziele kennen, können Sie auch an der Erreichung derer mitarbeiten.
14. Vertrauen Sie immer dem Herz und Bauchgefühl
Hören Sie auf Ihr Herz und Ihr Bauchgefühl. Manchmal ist es lauter, manchmal leiser. Aber es wird Ihnen stets den richtigen Weg leiten und zu guten Personalentscheidungen führen. Wenn Sie ein schlechtes Gefühl haben (obwohl vielleicht die Zeugnisse und Referenzen des neuen Mitarbeiters top sind) stellen Sie ihn nicht ein.
15. Fair und verbindlich
Seien Sie stets fair, aber auch verbindlich. Ein Mitarbeiter, der so behandelt wird, weiß, woran er ist. Es gibt ihm eine gewisse Sicherheit und er wird sich wohlfühlen. Sie sind der Fels in der Brandung.
Juli 2015