20 Tipps für Ihre Speisekarte
Stellen Sie sich einmal vor: Sie haben das beste Essen der Stadt – nur bestellen es Ihre Gäste einfach nicht … Sie können einpacken! Daher ist es ungeheuer wichtig, dass Sie alles aus Ihrer Speisekarte herausholen und jeden Kniff nutzen, der sich Ihnen bietet. Ihre Speisekarte ist Ihr bester Verkaufsmitarbeiter und Ihr stärkstes Marketing zugleich. Newsletter oder Anzeigen werden meist nur überflogen – eine Speisekarte liest oder studiert man förmlich. Mit einigen größtenteils ganz einfachen Änderungen am Design, an der Planung oder auch nur am Schriftbild können Sie Großes erreichen. Nachfolgend habe ich Ihnen 20 Tipps und Tricks zusammengestellt:
1. Allgemeines Design
Das allgemeine Aussehen und der Stil Ihrer Karte wird den Gästen bereits einen guten Eindruck davon geben, was sie bei Ihnen zu erwarten haben. Von einfachen Papierkarten bis hin zu in Leder gebundenen Ausgaben gibt es eine große Bandbreite. Ihre Wahl des Stils drückt bereits aus, wie Sie Ihr Geschäft nach außen präsentieren möchten. Es drückt aber auf der Seite der Gäste auch aus, was diese bereit sind auszugeben! Bedenken Sie das bei der Wahl Ihrer Speisekarte. Lesen Sie auch: Dossier: Speisekarte (umfangreiches Thema)
2. Aufbau
Ganz besonders bei umfangreichen Speisekarten (aber nicht nur hier) ist ein guter und logischer Aufbau wichtig, sodass sich die Gäste leicht orientieren können. Am besten, Sie sortieren nach der klassischen Menüfolge: kalte Vorspeisen – Suppen – warme Vorspeisen – Hauptgänge (Fleisch) – Fisch – Vegetarisches – Desserts
3. Wahl des Schrifttyps
Wählen Sie keine zu verschnörkelten Schrifttypen oder eine zu kleine Schrift. Meist ist das Licht in einem Restaurant doch eher dunkler gehalten (für die Gemütlichkeit), sodass es den Gästen erleichtert werden muss, die Karte zu lesen. Schwer zu lesende Karten sind schlecht für den Umsatz!
4. Wahl der Farbe(n)
Passen Sie die Farbe Ihrer Speisekarte an Ihre Logofarbe an bzw. an die Farbe, die sich aus Ihrem Konzept ergibt. So wird sicher ein italienisches Restaurant andere Farben verwenden, als ein mexikanisches. Wählen Sie die Farbe(n) so, dass sie mit Ihrem Haus eine Einheit bilden.
5. Plazierung
Platzieren Sie Ihre am besten kalkulierten Gerichte und Getränke an prominenten Stellen wie auf der Mitte der Seite oder in der oberen rechten Ecke. So erreichen Sie, dass diese Artikel in jedem Fall öfter bestellt werden als andere … und das wollen Sie ja auch.
6. Zusammenstellung der Speisen
Hier aus Sicht des Einkaufs: Versuchen Sie mit so wenig wie möglich Zutaten, so viele verschiedene Gerichte anzubieten wie möglich. Wenn Sie einen Salat mit Hühnerbruststreifen auf der Karte haben, könnten Sie ebenso ein Hähnchenbrustfilet Hawaii anbieten. Für das zweite Gericht macht es also nicht unbedingt Sinn, nun eine Putenbrust anzubieten.
7. Seien Sie besonders
Versuchen Sie, sich von Ihren Mitbewerbern abzuheben. Wenn es in anderen Restaurants ein Schnitzel Wiener Art mit Pommes gibt, gibt es bei Ihnen eben ein Original Wiener Schnitzel (vom Kalb) mit lauwarmem Kartoffelsalat. Wenn die anderen ein Cordon bleu mit Kartoffeln haben, dann haben Sie ein mediterran gefülltes Schnitzel mit Schupfnudeln … lassen Sie da Ihrer Fantasie freien Lauf und seien Sie kreativ.
8. Verwenden Sie eine einfache Sprache
Bitte versuchen Sie, Fachausdrücke zu vermeiden. Es ist keinem damit gedient, wenn er auf der Karte „Champignons à la crème“ liest … was spricht gegen „Rahmchampignons“? Auch „Schweineleber à la berlinois“ muss doch nicht sein – viel besser ist entweder „Schweineleber Berliner Art“ oder gleich „Schweineleber mit gebratenene Apfelscheiben und Röstzwiebeln“
9. Die Karte sollte überschaubar bleiben
Mit einer zehnseitigen Speisekarte tun Sie weder sich noch Ihren Gästen einen Gefallen. Halten Sie die Karte überschaubar.
10. Aktualisieren Sie die Karte, wenn es sein muss
Ihr Lieferant erhöht die Preise … Ein oder zwei Positionen auf der Karte werden nur selten bestellt … Die Saison ändert sich … Es gibt Lieferengpässe … Sie wollen die Preise erhöhen … Es gibt viele Gründe, warum Sie die Speisekarte erneuern sollten. Lesen Sie auch: Kalkulation von Speisen
11. Bilder und Zeichnungen
Wenn Sie schon Bilder oder Zeichnungen in Ihre Karte aufnehmen wollen, dann sollten Sie es einerseits nicht übertreiben und andererseits darauf achten, dass die Bilder auch wirklich appetitanregend und professionell gemacht sind.
12. Schreiben Sie keinen Roman
Beschreiben Sie Ihre Speisen kurz und bündig und so, dass Ihre Gäste Lust darauf bekommen – aber versuchen Sie, keine ewigen Geschichten zu jedem Gericht zu verfassen.
13. Nicht drucken lassen
Am besten, Sie bleiben flexibel mit Ihrer Karte. Wenn Sie diese aufwendig (und teuer) drucken lassen, fällt es Ihnen vielleicht schwerer, diese immer auf dem neusten Stand zu halten und häufig zu wechseln. Nutzen Sie Systeme, mit denen Sie immer anpassungsfähig bleiben.
14. Bitten Sie Stammgäste um deren Meinung
Bevor Sie die Karte endgültig fertigstellen, könnten Sie z.B. einige Stammgäste bitten, Ihnen deren Meinung zur neuen Karte zu geben. Hören sich die neuen Gerichte lecker an? Sind die Beschreibungen gut gewählt? Welche Dinge sollte man ändern?
15. Machen Sie einen Mitbewerbercheck
Vergleichen Sie Ihre Karte mit denen der Mitbewerber. Wie liegen Sie preislich? Welche Art der Speisekarte nutzen diese? Wie können Sie sich von ihnen abheben?
16. Bestellnummer ja oder nein?
Nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt, sollten Sie Nummern in Ihrer Karte verwenden. Dies kann bei größeren Karten Sinn machen oder bei Karten in denen komplizierte Namen oder Fremdworte vorkommen, sodass man es mit den Nummern den Gästen bei der Bestellung einfacher macht.
17. Karten thematisch trennen
Um Ihre Karte übersichtlicher zu halten, denken Sie doch einmal darüber nach, Ihre Speisekarte aufzuteilen. Eine Karte für das Frühstück, eine für Getränke, eine für Weine, eine für Desserts … So erleichtern Sie es den Gästen sich zurechtzufinden – denn warum müssen diese sich erst durch die Frühstücksseite quälen, wenn es eigentlich Abendessen-Zeit ist.
18. Hinweise auf Besonderes
Wenn Sie beispielsweise vegane Gerichte oder Speisen, die besonders kalorienarm sind, anbieten, sollten Sie diese besonders markieren. Das ist verkaufsfördernd und macht es den Gästen einfach, diese zu finden. Lesen Sie mehr zum Thema Veganer & Co.
19. Preis-„breite“
Sie sollten versuchen, eine gewisse Breite an Preisen anzubieten. Neben einem teuren Filetsteak, könnten Sie einen Eintopf oder einen Salat anbieten, die auch für den kleineren Geldbeutel geeignet sind.
20. Keine Angst vor Preiserhöhungen
Wenn sich Ihre Einkaufspreise ändern, müssen Sie auch Ihre Verkaufspreise anpassen. Tun Sie dies auch! Meistens fällt es den Gästen nicht mal auf. Lesen Sie auch: Die Kunst der Preiserhöhung / Fehler bei der Preisgestaltung
Sie sind vermutlich durch die Eingabe einer der folgenden Begriffe auf dieser Fachseite von www.g-wie-gastro.de gelandet: gastronomie, gastgewerbe, gaststättengewerbe, restaurant, gastro, speisekarte, speisekarte aufpeppen, speisekarte gastro, speisenkarte, speisekarte aufpeppen, karte erneuern, aufbau speisekarte, schrifttyp speisekarte, plazierung speisen, speisen und getränke, getraenkekarte, dessertkarte, zusammenstellung speisen, oder einen ähnlichen Begriff. Ich hoffe, Sie sind fündig geworden. Für Anregungen bin ich jederzeit dankbar und freue mich über Ihr Feedback.