Übung macht den Meister
Niemand schafft es, gleich am ersten Tag perfekt zu sein. Daher bietet es sich an, für die Mitarbeiter und die Gäste eine Art Eingewöhnungsphase zu planen.
Es gibt sehr unterschiedliche Formen eines Soft-Opening für Ihr Restaurant, Ihre neue Bar oder Ihr Café. Man kann „klammheimlich“ ohne jede Art von Werbung eröffnen oder auch einen Abend mit Freunden und Familie organisieren. Hier die Möglichkeiten im Einzelnen:
Variante 1 – Klammheimlich
Sie machen einfach auf, sobald Sie mit allem fertig sind und alle Genehmigungen vorliegen. Sie machen keine Werbung, haben noch keine Website, vielleicht fehlt sogar die Beschriftung am Haus. Sie haben die Hardware parat und Ihre Mitarbeiter sind da. Auf Postern und in der Speisekarte machen Sie auf das Soft-Opening natürlich aufmerksam und locken mit günstigen Preisen und Voreröffnungsrabatten.
Nach ein bis drei Wochen „üben“ planen Sie Ihre richtige Eröffnung mit Party, Presse und allem Drum und Dran.
Extra-Tipp:
Auf Facebook könnten Sie schon eine Fanseite einrichten und über Ihre Fortschritte berichten, Fotos des Umbaus posten und alle einladen (es sind ja noch wenige Fans vermutlich) mal vorbeizuschauen.
Variante 2 – Reduzierte Öffnungszeiten
Sollte Ihr Konzept z.B. vorsehen, dass Sie später mal ganztägig geöffnet haben werden, könnten Sie zunächst einmal mit Frühstück und Mittagessen starten. Erst nach ein paar Tagen (oder auch zwei Wochen) fangen Sie damit an, auch Abendessen zu offerieren. Auf diese Weise kann sich das Personal langsam an den Arbeitsalltag gewöhnen und kleine Fehler lassen sich besser korrigieren.
Variante 3 – Reduziertes Angebot
Sie starten mit einem verkleinerten Angebot. Ihre Speisekarte hat nur ein paar Positionen – aber die müssen natürlich toll sein und Ihre zukünftige Küchenausrichtung repräsentieren. Nach einer Woche könnten Sie auf einer Tafel noch ein oder zwei neue Tagesangebote ergänzen und so weiter. Nennen Sie das ganze dann „Beta-Version“ oder „Starter-Speisekarte“ oder auch „Wir fangen langsam an“.
Schulen Sie die Servicemitarbeiter dahin gehend, dass diese die Gäste auffordern, doch in ein paar Wochen wiederzukommen, um das volle Angebot genießen zu können.
Variante 4 – Freunde und Familie einladen
Eine ausgezeichnete Möglichkeit, um Mitarbeiter in der Küche und im Service an alles zu gewöhnen ist es, Freunde und Familie zum Essen einzuladen. Machen Sie ruhig zwei oder drei Abende in dieser intimen Runde. Sie können auch mal sozial-schwache Gruppen oder Senioren zu einem Abend bitten. Hauptsache ist, dass sich Ihre Leute einspielen können, Arbeitsabläufe erarbeiten und Schwachstellen erkennen. Man merkt schnell, ob die Kasse an der richtigen Stelle steht oder die Bar optimal eingerichtet ist.
Zusammenfassung
Sie können natürlich auch mehrere Varianten miteinander kombinieren.
Ob Sie eine Voreröffnungsphase einplanen wollen oder nicht, kommt auch auf Ihr Konzept und Ihre Geldmittel an. Immerhin laufen die Kosten ja bereits ab dem ersten Tag, aber in einer Soft-Opening-Zeit werden die Einnahmen reduziert und auch Null sein. Sehen Sie diese Zeit als Marketing.