Kaffee bleibt nach wie vor das Lieblingsgetränk der Deutschen, der durchschnittliche Pro-Kopf-Konsum liegt bei knapp 170 Liter. Was bei einem Kaffee „To-go“ für einen Euro aber oft auf der Strecke bleibt, ist, dass die Bedingungen, unter denen Kaffee produziert wird, nicht selten gegen ökologische und soziale Regeln verstoßen. Fairtrade-Kaffee bietet die Möglichkeit, dem entgegenzuwirken und langfristig fairere Bedingungen zu schaffen.
Aber was genau versteht man unter Fairtrade-Kaffee, wo liegen die Vorteile und warum sollten Gastronomen sich mit dem Thema auseinandersetzen?
Was ist Fairtrade-Kaffee?
Fairtrade ist ein Siegel, welches Produkte kennzeichnet, die fair gehandelt werden. Dabei werden sowohl soziale und ökologische, als auch ökonomische Aspekte berücksichtigt, Ziel ist es vor allem, die Bedingungen für Menschen zu verbessern, die am Anfang der Produktionskette von international gehandelten Gütern stehen. In vielen Fällen handelt es sich dabei um Lebensmittel oder andere Genussmittel, aber auch Baumwolle oder andere Nutzerzeugnisse werden unter dem Fairtrade-Siegel angeboten. Neben Kaffee besonders häufig auch Kakao, Bananen, Tee, Reis, Honig, Zucker oder Wein.
Neben dem Fairtrade Siegel des TransFair e.V. gibt es auch weitere Siegel und Zeichen, etwa das Naturland Fair, das Gepa fair+ Zeichen und weitere. Allen gemein ist, dass sie Produkte und Waren kennzeichnen, die aus nachweislich fairem Handel stammen und dass die Erzeuger garantierte Mindestpreise erhalten.
Vorteile für Erzeuger und Endkunden?
Dass gerade bei Kaffee dringend auf fairen Handel geachtet werden sollte, liegt schlicht an den Lebensbedingungen der Kaffeebauern. Etwa 80 Prozent des weltweiten Kaffees wird von Kleinbauern produziert, die oft mit nicht ein mal 2 Dollar pro Tag auskommen müssen. Der Großteil der Gewinne geht jedoch an multinationale Konzerne, welche etwa 45 Prozent des weltweiten Kaffeemarktes beherrschen.
Zuerst bedeutet Fairtrade-Kaffee eine Verbesserung der Lebensumstände der Produzenten. Durch faire Löhne können diese ihre Produktionsbedingungen verbessern und somit auch eine Qualitäts- und Produktivitätssteigerung erzielen. Zudem bedeutet ein stabiles Einkommen Sicherheit und schafft somit eine Existenzgrundlage. Darüber hinaus bietet Fairtrade Kaffee aber auch Vorteile für Konsumenten und Händler. Fairtrade erhält allgemein mehr und mehr Aufmerksamkeit innerhalb der Bevölkerung. Zunehmend mehr Verbraucher achten auch beim Einkauf aktiv auf faire Produktionsbedingungen.
Da Kaffee nicht zuletzt auch ein starker Umsatztreiber für die Gastronomie ist, sollten Gastronomen durchaus nicht nur Wert auf die Qualität des von ihnen angebotenen Kaffees legen, sondern immer auch die ganze Wertschöpfungskette im Blick behalten und auf faire Bedingungen achten. Im Gegensatz zu noch vor einigen Jahren wird es zunehmend einfacher für Gastronomen, Fairtrade-Kaffee zu beziehen. Eine Übersicht verschiedener Kaffee-Röstereien findet man beispielsweise bei 60beans.com.
Fazit
Verbraucher achten zunehmend mehr auf soziale Aspekte und Aspekte der Nachhaltigkeit bei ihrem Konsumverhalten. Solange es die Lebensbedingungen der Kleinbauern vor Ort tatsächlich verbessert, stellt Fairtrade-Kaffee eine effektive Möglichkeit dar, sich aktiv an einer Verbesserung der Verhältnisse zu beteiligen. Gastronomen, die ihren Gästen Fairtrade-Kaffee anbieten, setzen sich damit nicht nur für fairen Handel ein. Darüber hinaus können sie auch ihre Außenwahrnehmung und ihr Image verbessern.