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Warenkunde: Portwein, Süßwein aus Portugal

Portwein

Was ist Portwein?

Portwein ist ein wirklich faszinierender Süßwein aus der Region Alto Douro mit seiner Hauptstadt Porto in Nordportugal. Nur hier, im Tal des Douro Flusses, darf Portwein hergestellt werden. Bereits im 11. Jahrhundert baute man in der Gegend Wein an, aber nachweislich erwähnt wird der Portwein erst im 17. Jahrhundert. Es gibt Portwein in unterschiedlichen Arten, Qualitäten und Reifegraden. 

Das portugiesische Portwein-Institut (Instituto do Vinho do Porto) wacht über die Einhaltung aller Regularien. Unter anderem dürfen für die Herstellung des Portweins nur Trauben aus drei Gebieten im Douro-Tal stammen, dem Baixo Corgo, Cima-Corgo und das Douro Superior. Jedes Gebiet hat dabei seine sehr eigenen Charakteristika, Klimabedingungen und Böden. Man darf dabei Portwein aus 30 verschiedenen Traubensorten herstellen. 

Wie stellt man Portwein her?

Zunächst beginnt alles wie bei der Weinherstellung. Die Winzer pflücken die Trauben per Hand, danach pressen sie diese und bringen sie zur Gärung. Zu einem gewissen Zeitpunkt stoppen sie die Gärung, indem sie starken Alkohol (Weindestillat) hinzufügen. Dieser Zeitpunkt bestimmt, wie süß der Portwein am Ende sein wird. Wartet man länger, verarbeitet die Hefe mehr Zucker in Alkohol und der spätere Port ist nicht so süß. Stoppt man die Gärung früher, wird der Port süßer. Am Ende muss er jedoch von Gesetzes wegen zwischen 19 und 22 Volumenprozent Alkohol aufweisen. 

Farben von Portwein

Farben von Portwein

Wie lange wird Portwein gereift und gelagert?

Die Lagerung und Reifung von Portwein geschieht in mehreren Schritten. Nach der Produktion lagern die Winzer den Wein für ein halbes Jahr im Douro-Tal ein. Danach bringen sie den noch jungen Portwein in die Nähe von Porto-Stadt, um dort den langen Reifungsprozess zu beginnen. Dazu verbleibt er zwischen zwei und sechs Jahre im sogenannten “Großen Fass” (rund 20.000 Liter). 

Nach zwei oder auch mehr Jahren findet eine fachmännische Verkostung statt, um zu bestimmen, wie man mit der Charge weiter verfährt. Welches Potential hat der Port? Die Trauben, das Wetter, die Erstlagerung, der Zeitpunkt des Zugebens des Weindestillats, all das bestimmt wie gut oder weniger gut ein späterer Portwein sein wird. Bei eher schlechten Jahrgängen entscheidet man sich wahrscheinlich für einen “Ruby”, bei guten Jahrgängen für andere Qualitäten wie “Tawny” oder “Vintage”. 

Welche Qualitäten von Portwein gibt es?

Bei den roten Trauben gibt es den Typ Ruby und den Typ Tawny, außerdem den White Port für weiße Trauben und den Rosé Port. Bitte schauen Sie sich hierzu auch unsere Infografik weiter unten an. 

Was bedeutet Ruby, Crusted Port oder Vintage bei Portwein?

Ruby Portweine reifen nur verhältnismäßig kurz. Nach rund 2 Jahren Reifung in einem großen Tank werden sie bereits abgefüllt und in den Verkauf gebracht. Hierbei handelt es sich um qualitativ weniger gute Grundweine, jedoch mit schönen, kräftigen und fruchtigen Noten.

Ein „Reserve Ruby“ ist etwa hochwertiger und lagert etwas länger. Bei einem „Crusted Port“ handelt es sich um einen Ruby, der ebenfalls etwas länger im Tank gelagert (3-4 Jahre) wurde, dann abgefüllt und ein paar weitere Jahre in der Flasche reift, wo er ein Depot (Ablagerung) bildet. Der „Late Bottled Vintage oder LBV“ lagert vier bis sechs Jahre in einem Fass, bevor man ihn abfüllt.

Die Kellereien stellen einen „Vintage“ nur aus hervorragenden Jahrgängen her. Die besten Jahrgänge der vergangen 80 Jahre waren: 1955, 1960, 1963, 1966, 1970, 1977, 1985, 1994, 2000, 2003, 2007 und 2011. Die Kellereien füllen den noch jungen und 2 Jahre im Tank gereiften Portwein in Flaschen ab und lagern ihn für mindestens 10 Jahre ein, bevor er in den Verkauf kommt. Die besten reifen 50 Jahre und mehr. Nach dem Öffnen sollte man diese Ports nicht lange aufbewahren, da der „Sauerstoffschock“ sie schnell untrinkbar machen kann. 

Infografik: Übersicht Portweinherstellung und Reifung

Portwein Einteilung und Herstellung

Was ist ein Tawny Portwein und ein Colheita?

Tawnys lagert und reift man vollkommen anders. Nach der ersten Lagerung in Tanks für rund 2 Jahre werden diese Portweine in kleinere Fässer umgefüllt, die sogenannten „Pipes“. Durch den Kontakt mit Sauerstoff in den Fässern findet hier eine andere Art der Reifung statt. Diese Portweine werden heller und nussiger. Ein einfacher Tawny reift rund weitere 2 Jahre in einer Pipe. Ein „Old Tawny“ reift zwischen 10 und 30 Jahren. Ein „Very Old Tawny“ verbleibt mindestens 40 Jahre in der Pipe. Ein Colheita-Portwein lagert mindestens 7 Jahre im Fass und wird erst danach in Flaschen abgefüllt. Er reift als entweder in der Flasche oder weiter im Fass. Das Jahr der Ernte des Grundweins wird auf der Flasche angegeben. Es handelt sich also um eine Art Jahrgangs Portwein.