Zum Inhalt springen
Startseite » Worin liegt der Unterschied zwischen Schaumwein, Sekt, Prosecco, Frizzante, Spumante, Champagner, Cava, Perlwein, Winzersekt, Krimsekt und Crémant?

Worin liegt der Unterschied zwischen Schaumwein, Sekt, Prosecco, Frizzante, Spumante, Champagner, Cava, Perlwein, Winzersekt, Krimsekt und Crémant?

Unterschied zwischen Schaumwein, Sekt, Prosecco

Wer liebt es nicht, dieses prickelnde Getränk, welches wir zumeist mit einem feierlichen Moment oder einem schönen Abend mit Freunden in Verbindung bringen. Wenn da nur nicht alle diese verschiedenen Bezeichnungen wären. Worin liegt der Unterschied zwischen Schaumwein, Sekt, Prosecco und all den anderen Begriffen? Wir möchten Klarheit in die Sache bringen und geben Ihnen einen versierten Einblick ins Thema: Schaumwein und seine vielen Varianten: Ein prickelnder Überblick:

Schaumwein ist der Oberbegriff

Schaumwein ist der Oberbegriff für alle weinhaltigen Getränke, die in einer Flasche abgefüllt sind und unter mindestens 3 bar Druck stehen. Der Druck entsteht dabei durch Kohlensäure in der Flasche. Diese ist entweder natürlich entstanden oder aber sie wurde zugesetzt. Ist der Druck geringer – also zwischen 1 und 2,5 bar, handelt es sich um Perlwein. Perlwein unterliegt übrigens in Deutschland nicht der Schaumweinsteuer und kann daher deutlich günstiger angeboten werden.

Die Art der Herstellung bringt Unterscheidung

Schaumweine werden auf sehr unterschiedliche Weise hergestellt. Je nach Art des Schaumweins sind bestimmte Herstellungsverfahren vorgeschrieben. So wird ein Champagner – neben einigen weiteren Voraussetzungen – stets in Flaschengärung hergestellt. Aber dazu später mehr. Grob gesagt unterscheiden sich die Verfahren darin, ob die Kohlensäure natürlich durch Hefe im Wein selbst entsteht oder aber nachträglich zugesetzt wird. Zudem kann auch bei natürlicher Entstehung dies in einem großen Drucktank oder eben in einer Flasche geschehen.

Weinhaltige Getränke und ihre Einteilung

Druck, Alkoholgehalt und Restsüße spielen eine Rolle

Als Nächstes spielen Faktoren wie die Höhe des Drucks (wie eingangs bereits erwähnt), aber auch der Gehalt an Alkohol und Restsüße eine Rolle bei der Einteilung der Schaumweine, der Güteklassen und speziellen Besonderheiten einzelner Produkte. So muss generell ein Schaumwein über mindestens 9,5 Volumenprozent Alkohol verfügen.

Sekt: Was macht einen Sekt zu einem Sekt?

Sowohl in Deutschland als auch in Österreich wird ein Schaumwein mit besonderen Merkmalen als Sekt bezeichnet. Diese Merkmale sind in den entsprechenden Gesetzen festgehalten. Für Sekt in Deutschland gilt:

Alkoholgehaltmindestens 10 Volumenprozent
Druck (durch gelöste Kohlensäure)CO₂-Druck mindestens 3,5 bar, gemessen bei 20 Grad Celsius
Weitere BestimmungenGrundwein und Dosage müssen aus demselben Anbaugebiet stammen
Gesamt-Schwefeldioxidgehalt maximal 185 mg/l
Angabe des Herkunftslandes auf dem Etikett

Was bedeutet Sekt b.A.?

b.A. ist hier die Abkürzung für „bestimmtes Anbaugebiet“. Manche verwenden auch den Begriff Qualitätsschaumwein b.A. Hierzu muss der Sekt einige Voraussetzungen erfüllen. Allen voran muss das Anbaugebiet auf der Flasche angegeben werden.

Was ist ein Winzersekt?

Ein Winzersekt ist ein Sekt, bei dem alle Trauben zur Herstellung des Sekts ausschließlich von einem Winzer stammen. Das macht ihn automatisch auch zu einem Sekt b.A. Dabei kann der Winzer entweder einen sortenreinen Winzersekt (z.B. Rieslingsekt) produzieren, oder aber eine Cuvée (also eine Mischung verschiedener Lagen und/oder Rebsorten) vorziehen.

Bei einer Cuvée schmeckt der Sekt stets gleich. Ein Winzersekt wird in traditioneller Flaschengärung hergestellt. Der Prozess muss laut Gesetzgeber mindestens 9 Monate dauern, bei dem der Wein mit der Hefe zusammen reift. Der Druck erhöht sich dabei auf bis zu 5 bar und mehr. Ein Champagner oder ein Crémant ist auch praktisch ein Winzersekt, nur eben aus Frankreich. Aber zu diesen beiden kommen wir später noch ausführlicher.

Prosecco, Spumante und Frizzante: Schluss mit der Verwirrung

Widmen wir uns nun dem allseits beliebten Prosecco. Diesen gibt es als Prosecco Spumante und als Frizzante. Dabei ist Prosecco eine geschützte Herkunftsbezeichnung (Venetien, Italien) so wie Champagner. Frizzante und Spumante sind die italienischen Pendants zu Perlwein und Schaumwein bei uns.

Perlwein oder Frizzante hat wie oben erwähnt weniger Kohlensäure und Alkoholgehalt. Dagegen hat Spumante mehr Druck und Alkohol. Spumante ist also die deutlich bessere Qualität. Das ist schon das ganze Geheimnis. Zudem gelten für Prosecco mit geschütztem Anbaugebiet weitere Bestimmungen wie die Wahl der Weine, die genauen geografischen Grenzen, die Herstellungsart, etc. Für die Kelterung von Prosecco wird fast ausschließlich die Rebsorte Glera verwendet.

Cava: Was ist das?

Ein Cava ist ein Qualitätssekt aus Katalonien (Spanien), der nur aus acht Traubensorten gekeltert werden darf. Für Cava gelten sehr strenge Bestimmungen. So sind z. B. die Pflanzdichte, der Ertrag pro Hektar oder die Menge der Weinpressung vorgeschrieben. Und natürlich die üblichen Anforderungen wie Alkoholgehalt (zwischen 10,8 und 12,8 Vol.%), der Druck (mind. 3,5 bar), der Säuregehalt (min. 5,5 g/l) und die Herstellungsmethode (nur Flaschengärung). Ein Cava muss mindestens 9 Monate auf der Hefe liegen und reifen. Ein Reserva reift insgesamt mindestens 18 Monate, ein Gran Reserva sogar mindestens 30 Monate.

Crémant: Was versteht man darunter?

Früher gab es Crémant nur aus dem Elsass und dem Loire-Tal. Mittlerweile ist der Begriff aber in ganz Frankreich eingeführt worden. Bei Crémant handelt es sich um einen hochwertigen Schaumwein, der in traditioneller Flaschengärung hergestellt wird. Es gibt weitere gesetzliche Anforderungen an einen Crémant wie z. B. Erntemengen, Alkohol- und Mindestzuckergehalt.

Der Elsässer Crémant ist aber weiterhin am bekanntesten und wird unter der Bezeichnung AOC Crémant d’Alsace geführt – also eine geschützte Herkunftsbezeichnung. Hier sind zudem weitere Prädikate möglich: Unter einem blanc de blanc versteht man z.B. dass der Schaumwein nur aus weißen Trauben gekeltert wurde. Unter Brut, dass der maximale Restzuckergehalt bei 15 Gramm pro Liter liegen darf. Und unter Millésimé, dass die Trauben für einen Crémant alle aus einem Jahrgang stammen.

Krimsekt: Nur der Zar durfte ihn genießen

Im 19. Jahrhundert war der Krimsekt noch dem Zaren vorbehalten. Heutzutage werden Abermillionen Flaschen davon abgefüllt. Der Name kommt von der gleichnamigen Halbinsel in der Ukraine. Allerdings ist der Name keine geschützte Herkunftsbezeichnung und die Trauben können z. B. auch aus anderen Regionen stammen. Krimsekt wird in althergebrachter Weise in Flaschengärung aus weißen und roten Trauben hergestellt.

Champagner: Zum Schluss der König der Schaumweine

Champagner ist und bleibt der König unter den prickelnden Getränken. Hier werden die Unterschiede bei Schaumweinen wirklich klar und deutlich. Diesen Ruf hat man sich in der Champagne hart erarbeitet und befolgt sehr rigide Vorschriften, um dem Qualitätsanspruch auch gerecht zu werden. Die Liste der Vorschriften ist lang und deren Einhaltung wird durch ständige Kontrollen gewährleistet.

Hierzu zählen etwa ein eng begrenztes Gebiet (Champagne), die Auswahl nur bestimmter Rebsorten, Regelungen zur Dichte der Bepflanzung, Ertragsbeschränkungen, kein Einsatz von Maschinen bei der Lese, schonende Pressung und natürlich die Flaschengärung (méthode champenoise) und Reifezeit. Die Flaschengärung ist ein wirklich aufwendiger Prozess, bei dem viel Erfahrung und Handarbeit gefragt sind. Wie Champagner genau hergestellt wird, können Sie dieser schönen Dokumentation entnehmen. Übrigens: Eine Übersicht aller Champagner Flaschengrößen haben wir hier für Sie zusammenstellt.

Fazit

Ob Sekt, Prosecco oder Champagner, Schaumweine haben durch ihre Herkunft, Herstellungsmethoden und bestimmte gesetzliche Vorgaben ihre eigenen, einzigartigen Eigenschaften. Jeder von ihnen bringt seine eigene Geschmacksnote und Tradition mit sich. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: Sie sorgen für ein prickelndes Vergnügen bei jedem Anlass.

Schlagwörter:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert