Wenn Sie Kaffeebohnen kaufen – worauf achten Sie? Etwa auf die Inhaltsstoffe, auf die genaue Zusammensetzung der Bohnen? Sie kaufen wohl eher das, was Sie schon immer gekauft haben. Aus Gewohnheit – denn vor allem geht es Ihnen um den Geschmack der Bohnen. Sie würden nicht auf die Idee kommen und die genaue Zusammensetzung der Bohnen auf der Packung überprüfen. Dabei ist genau dies, also die Frage nach der Gesundheit bzw. die Frage nach der möglichen Schädlichkeit des Kaffees bzw. der Kaffeebohnen immer wieder ein heißes Thema. Ist Kaffee nun gesund oder nicht? Dabei ist die Frage nach „gesund“ oder „ungesund“ schon beinahe eine philosophische Frage.
In den letzten Jahren hat die Ernährungs- und Gesundheitsbranche einen regelrechten Boom erfahren. Selbsternannte Expertinnen und Experten geben bei YouTube und in Büchern Tipps und Tricks, wenn es um die scheinbar perfekte Ernährung geht. Auch Fitnessstudios sind im Trend. Teilweise besitzen die Menschen mehr Achtsamkeit, wenn es um gesunde Ernährung geht, zumal dies natürlich nicht auf alle zutrifft.
Die Dosis macht das Gift
Umso wichtiger ist es vielen Menschen, dass ihre täglichen Nahrungsmittel gesund sind. Kaffee steht auf dem Speiseplan von Millionen von Menschen. Doch wie schon beschrieben ist „gesund“ eine Frage des Blickwinkels. Um es gleich von Beginn vorwegzunehmen: mit einer vitaminreichen Mahlzeit, mit Obst und Gemüse kann es Kaffee logischerweise nicht aufnehmen – muss es auch nicht. Ist Kaffee per se ungesund und erkranken signifikant viele Menschen ausschließlich deswegen an Krankheiten? Nein, mitnichten. Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte bzw. gilt auch hier das Credo: Die Dosis macht das Gift. Letztlich kommt es auch darauf an, wie viele Kaffeebohnen Sie da täglich rösten und wie viele Kaffeebohnen dann letztlich bei Ihnen zu leckerem Kaffee verarbeitet werden. Lassen wir diese Faktoren dennoch für einen Augenblick unbeachtet und widmen wir uns möglichst wissenschaftlich der Frage, wie es um die Wirkstoffe der Kaffeebohnen, des Kaffees so bestellt ist.
Moderat gesund
Laut Statistiken kommen auf einen Deutschen 150 Liter Kaffee im Jahr. Das ist eine große Menge. Stellen Sie sich vor, diese 150 Liter wären dann auch noch ungesund. Welche Auswirkungen das wohl auf den Menschen haben würde? Zu einem anderen Urteil kamen jedoch britische Forscher, die sich mit über 200 Studien beschäftigt und mit der Bewandtnis von Kaffee auseinandergesetzt haben. Generell lässt sich sagen, dass Sie sich vor den Kaffeebohnen nicht fürchten müssen. Sie müssen sich auch nur bedingt zurückhalten, denn: drei bis vier Tagen Kaffee am Tag haben einen positiven Effekt auf Ihre Gesundheit. Ein moderater Kaffeekonsum geht einher mit einem verminderten Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu leiden. Auch Schlaganfälle und Leberkrebs sowie Parkinson, Diabetes, Alzheimer und Depressionen stehen im Verdacht, durch den moderaten Kaffeekonsum unwahrscheinlicher zu werden.
Positives überwiegt
Etwas anders verhält sich die Sachlage mit den beliebten Kaffeebohnen natürlich, wenn Sie schwanger sind, denn dann wirkt sich ein übermäßiger Konsum negativ auf die Gesundheit des heranwachsenden Kindes aus. Ein zu geringes Geburtsgewicht oder eine Frühgeburt können die Folge sein. Auch Frauen, die unter Osteoporose leiden, sollten es mit dem Kaffeekonsum nicht übertreiben. Das Problem mit solchen Studien ist stets die Tatsache der Korrelationen. Korrelationen sind Zusammenhänge, die beispielsweise zwischen dem Kaffeekonsum und etwas anderem – unter anderem Erkrankungen oder eben positive Auffälligkeiten – gezogen werden können.
Man weiß jedoch nie, ob eine dritte Variable (Rauchen, Bewegung, sonstige Ernährung?) diesen Zusammenhang (besser) erklären könnte. Bestätigt ist hingegen die positive Wirkung von Kaffee auf den Leberstoffwechsel. Dies lässt sich an der Wirkung des Koffeins festmachen, das gegen Entzündungen sehr wirksam sein kann. Wenn Sie selbst ein Freund der Kaffeebohne sind, dann wissen Sie natürlich, dass Koffein das Adenosin von den Rezeptoren verdrängt und dadurch Antrieb, Stimmung, Aufmerksamkeit, Konzentration erhöht und verbessert werden. Auch wurden positive Effekte hinsichtlich Denkgeschwindigkeit, Lernen, Langzeitgedächtnis festgestellt.
Kaffeebohnen gut – alles gut?
Durch eine Studie mit 84 männlichen Probanden untersuchte man den Einfluss von Kaffee auf die DNA. Eine Untersuchung der Erbsubstanz ergab, dass die DANN der Kaffeetrinkenden weniger Schaden aufwies. Eine Hälfte der Probanden sollte dabei Koffein zu sich nehmen, die andere Hälfte wurde gebeten, lediglich Wasser zu trinken. Im Kaffee befinden sich allerdings sehr viele Bestandteile, sodass man nicht genau weiß, was genau für diesen positiven Effekt gesorgt hat. Meist wird für die Forschung schwarzer Filterkaffee als Forschungsobjekt herangezogen. Wenn Sie Milch zu Ihrem Kaffee hinzufügen, verändern sich die verschiedenen Wirkungen natürlich wieder.
Auch muss festgehalten werden, dass Kaffee – was es unter anderem so besonders macht – bei jedem anderen Menschen unterschiedlich wirkt. Unter anderem ist dies auch eine Frage der Genetik. Wenn Ihre Eltern Kaffee-Freaks waren, könnte es umso wahrscheinlicher sein, dass Sie deren Schicksal teilen werden. Manche Menschen klagen recht schnell über Kopfschmerzen, wenn Sie zu viel Kaffee trinken. Andere hingegen vertragen recht große Portionen problemlos. Letztlich sollten Sie Ihren eigenen individuellen Umgang mit Kaffee finden und tun, was Ihnen guttut und vor allem natürlich, was Ihnen schmeckt. Wissenschaftlichen Input haben Sie jetzt jedenfalls erhalten und dieser sagt Ihnen, dass Sie im Normalfall keine Schäden oder negativen Folgen zu erwarten haben, wenn Sie es mit dem Konsum nicht übertreiben.