Wie ist ein typisches Arbeitszeugnis aufgebaut?
In der Gastronomie bildet das Arbeitszeugnis einen essenziellen Schlüssel, um die Professionalität und Eignung eines Mitarbeiters zu beurteilen. Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen ist es daher von größter Bedeutung, den präzisen Zeugnisaufbau und die dahinterliegende Intention eines solchen Dokuments zu verstehen.
Die Grundbausteine eines Arbeitszeugnisses
Ein Arbeitszeugnis in Deutschland ist nicht nur eine formelle Geste – es ist eine detaillierte und strukturierte Bewertung der Leistung und des Verhaltens eines Mitarbeiters während seiner Beschäftigungszeit. Jeder Abschnitt eines Zeugnisses hat seinen festen Platz und seine besondere Bedeutung.
- Einleitung: Hier wird der Zeitraum der Beschäftigung festgehalten. Es setzt den Rahmen für alles, was folgt.
- Stellenbezeichnung: Dies gibt einen klaren Hinweis auf die spezifische Rolle und die Verantwortlichkeiten des Mitarbeiters im Unternehmen.
- Aufgaben: Ein kurzer Überblick über die Haupttätigkeiten, die dem Mitarbeiter anvertraut waren.
- Bewertungsthemen: Hier wird tief in die Fähigkeiten, das Wissen und die Leistung des Mitarbeiters eingetaucht.
- Verhaltensbeurteilungen: Dies reflektiert das Verhalten des Mitarbeiters innerhalb und außerhalb des Unternehmens.
- Abschlussbemerkungen und Zukunftswünsche: Dieser Abschnitt schließt das Zeugnis mit einer Gesamtbeurteilung und guten Wünschen für die Zukunft ab.
- Übrigens: Beinhaltet das Zeugnis keine Abschiedsformel oder Zukunftswünsche, ist das ein abwertendes Kriterium.
Versteht man jeden dieser Bausteine, kann man das volle Potenzial eines Arbeitszeugnisses ausschöpfen und somit fundierte Entscheidungen in der Gastronomie treffen.
Der Aufbau Arbeitszeugnis im Detail
Abschnitt | Beispiel |
---|---|
Einleitung | Herr/Frau Mustermann war in unserem Haus vom…bis… beschäftigt |
Stellenbezeichnung | Herr/Frau Mustermann war als Chef de Cuisine Gardemanger eingesetzt. |
Aufgaben | Zu seinen/ihren Aufgaben gehörten:… |
Thema: Bereitschaft | Herr/Frau Mustermann war sehr motiviert. |
Thema: Befähigung | Er/Sie beherrschte seinen Posten sehr gut. |
Thema: Wissen/Weiterbildung | Er/Sie verfügt über gute Fachkenntnisse und bildete sich stets weiter. |
Thema: Arbeitsweise | Er/Sie führte die Aufgaben selbstständig und zielgerichtet aus. |
Thema: Arbeitserfolg | Er/Sie zeigte immer eine überdurchschnittliche Arbeitsqualität. |
Thema: besondere Erfolge | Besonders im Bereich der Gemüseschnitzkunst erzielte er/sie herausragende Ergebnisse. |
Thema: Führungsleistung (falls zutreffend) | Er/Sie motivierte die Kollegen auf dem Posten zu guten Leistungen. |
Zusammenfassung | Alle Aufgaben erledigte er/sie stets zu unserer vollsten Zufriedenheit. |
Verhalten intern | Sein/Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Mitarbeitern war stets vorbildlich. |
Verhalten extern (falls zutreffend) | Bei Geschäftspartnern und Kunden war Herr/Frau Mustermann sehr geschätzt. |
Sonstiges Verhalten | Er/Sie ist ein überzeugter Teamworker und fügte sich bestens in das Küchenteam ein. |
Schlussformel | Herr/ Frau Mustermann verlässt unser Unternehmen auf eigenen Wunsch. |
Dankesformel | Wir bedauern sein/ihr Ausscheiden sehr und danken ihm/ihr für die stets sehr guten Leistungen. |
Zukunftswünsche | Wir wünschen ihm/ihr für die berufliche und private Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg. |
Datum | Ausstellungsdatum des Zeugnisses |
Unterschrift | Unterschrift des Zeugnisausstellers mit Angabe des Rangs – idealerweise unterschreibt neben dem Geschäftsführer auch der Abteilungsleiter |
Was bei der Erstellung und beim Lesen von Zeugnissen zu beachten ist
Für Gastronomen ist es unerlässlich, bei Arbeitszeugnissen auf Klarheit und Ehrlichkeit zu achten. Achten Sie darauf, dass Formulierungen weder irreführend noch mehrdeutig sind. Rechtlich einwandfreie und ethisch korrekte Zeugnisse schützen sowohl den Arbeitgeber als auch den Arbeitnehmer.
Schlussbemerkungen
Arbeitszeugnisse sind in der Gastronomie von unschätzbarem Wert, um Talent und Engagement zu erkennen. Jeder Gastronom sollte sich daher intensiv damit auseinandersetzen und stets mit Umsicht und Verantwortungsbewusstsein handeln, um die besten Entscheidungen für sein Unternehmen zu treffen.